Liber sextus

Mit der Promulgationsbulle 'Sacrosanctae Romanae ecclesiae' verkündet.Datierung nach Zapp (1986) und Mikat (1986).

Erst im Jahr 1917 mit dem Erlass des 'Codex Iuris Canonici' außer Kraft getreten.

Die spätere dritte Sammlung im 'Corpus iuris canonici'.

Entstehung:Im Auftrag von B. in den Jahren 1296-1298 von einer dreier Kommision verfasst:

• Guillelmus de Mandagoto.
• Berengarius Fredoli [Nach Van de Wouw (1989) die wichtigste kanonistische Leistung B.s.].
• Richard Petronius de Siena.

Name und Aufbau:

• Der Name der Sammlung wurde in der Promulgationsbulle festgelegt, um den Anschluss an den vorhergehenden fünfbändigen 'Liber extra' zu betonen.
• Das Werk ist  in 5 Bücher mit insgesamt 76 Titeln und 359 Kaptieln unterteilt.
• Im Vergleich zum 'Liber extra' tiefgreifendere Neuredaktion des Kirchenrechts durch freiere Quellenbearbeitung und größerer Abstraktion von den Quellen.

"Mit Recht schreibt man dem Liber Sextus den Charakter eines modernen Gesetzbuches zu, da er nicht nur authentisch, universal und ausschließlich (ausgenommen der Dekretalen Bonifatius' selbst), sondern auch insofern einheitlich ist, als alle Gesetze auf die Gesetzgebungsgewalt Bonifatius' zurückgeführt werden und mit der Promulgation gleiche Verbindlichkeit erlangen." [Zapp (1986)].

Anhänge und Apparate:

• 88 aus dem römischen Recht entnommene Regulae iruis'.
• 'Glossa ordinaria' von Iohannes Andreae aus dem Jahr 1301.
• 'Glossa aurea' von Iohannes Monachus ebenfalls von 1301.
• 'Apparatus ad Sextum' von Guido de Baisio aus den Jahren 1306-1311.

• Mikat, P.: Fredoli, Berengar. In: LThk², IV, 1986, Sp. 313.
• Van de Wouw, H.: Frédol, Berengar. In: LexMA, IV, 1989, Sp. 885.
• Zapp, H.: Corpus iuris canonici. IV. Liber Sextus. In: LexMA, III, 1986, Sp. 268.
• Zapp, H.: Liber Sextus. In: LexMA, V, 1991, Sp. 1948.