Alfarabius latinus
al-Farabi, Alpharabius

ca. 870

Geboren als Abu Nasr Muhammad Ibn Muhammad Ibn Torhan Ibn Uzlag in Wasidsch (Turkestan), Distrikt Farab (daher der Name al-Farabi). Er entstammt einer Soldatenfamilie aus dem Gebiet der heutigen Türkei, schreibt aber arabisch.

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Er ist tätig in Bagdad, in Aleppo am Hofe des Regionalfürsten Saif al-Daula.

"Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Bagdad, wo er regen Austausch mit den hervorragendsten Logikern und Grammatikern seiner Zeit stand." [Rudolph (1999), 461].

942

Berufung nach Syrien an den Hof der Hamaniden. In Damaskus trifft er auf die nestorianischen Christen Yuhanna b. Haylan und Abu Bishr Matta b. Yunus, die seine Lehrer werden; er selbst ist dort "hochgeehrt", tritt dort aber nicht als Lehrer auf" [Rudolph (1999), 462].

950

Gestorben in Damaskus.

Schon zu Lebzeiten bekam er den Titel "der zweite Lehrmeister" ("magister secundus") nach Aristoteles. Er will eine "Harmonie zweischen Platon und Aristoteles" herstellen, wie auch der Titel einer seiner Schriften lautet. Avicenna soll bei der Lektüre von al-Farabis "Über die Intentionen des Buches der Metaphysik" ein philosophisches Erweckunserlebnus gehabt haben, das ihm das Verständnis der Metaphysik des Aristoteles erschloß. (Schneider, p. 24f.) "Al-Farabi - wegweisender orientalischer Denker - gab in bewußter Absetzung von seinem Vorgänger al-Kindi der islamischen Philosophie neue Impulse und einen veränderten konzeptionellen Rahmen, an dem sich später auch Ibn Sina und Ibn Rusd orientieren sollten." [Rudolph (1999), 461] "Mit Farabis Entwurf erhielt die Philosophie im islamischen Kulturkreis eine eigene Begründung. Das dürfte wesentlich dazu beigetragen haben, dass sie seit Mitte des 10. Jahrhunderts eine größere Resonanz in den Kreisen der Gelehrten und Literaten fand. Der Porzess der griechisch-arabischen Übersetzungen ging zwar um diese Zeit zu Ende. Aber das geschah nicht, weil die philosophischen Texte keine Leser mehr gefunden hätten. Die Grund für das nachlassende Interessse an der Erschließung des antiken Erbes (das sich auch in der Astronomie, Mathematik, Medizin usw. beobachten lässt) wird eher darin zu suchen sein, dass inzwischen genügend neue und perspektivenweisende Schriften in arabischer Sprache verfügbar waren." [Rudolph (2204), 37].

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original?[<Das große Musikbuch>]

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original?[<Die Staatsleitung>]

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original?[<Kommentar zu den Schwierigkeiten in den Einleitungen zum 1. und 5. Buch des Euklid>]

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original?[<Musterstaat>]

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original?[De anima]

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original++[Liber de principiis]

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original?[Risala fil-aql]
Synonym: Über die Vernunft;

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original++<Die Philosophie des Platon und des Aristoteles>
Synonym: <Die Harmonisierung zwischen den beiden Philosophen, dem göttlichen Platon und Aristoteles>;

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original?<Einleitung in den Rhetorik-Kommentar: Hermannus Alemannus>

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original++<Kommentar zu Aristoteles, Physica>

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original+De intellectu et intellecto

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original++De scientiis

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original++Didascalia in Rhetoricam Aristotelis ex glosa Alpharabii
Synonym: Declaratio compendiosa super Rhetoricorum libris Aristotelis;

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original+Distinctio Alpharabii super librum Aristotelis de naturali auditu
Synonym: Distinctio sermonis Abuinazar Alpharabi super ...;

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original++Liber excitationis ad viam felicitatis
Synonym: Das Buch über die Erlangung der Glückseligkeit;

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original++Nota ex logica Alpharabii quedam sumpta

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original++Quintus Liber

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zweifelhaft++[Fuṣūṣ al-ḥikma]
Synonym: <Edelsteine der Weisheit>, Risālat al-Fuṣūṣ fī 'l-ḥikma;

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zweifelhaft++Nichomachia
Synonym: Ethica nochomachica, Nichomacia;

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nicht original+De ortu scientiarum
Synonym: Epistola de assignanda causa ex qua ortae sunt scientiae philosophiae et ordo earum in disciplina;

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nicht original++Flos Alpharabii secundum sententiam Aristotelis
Synonym: Fontes quaestionum;

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nicht original+Liber introductorius in artem logicae demonstrationis
Manuskript: Paris, Bibl. Nat., lat. 6443, Vatikanstadt, Bibl. Apost. Vat., Vat. lat. 2186;

941/948

original+[<Die Ansichten der Leute von der tugendhaften Stadt>]
Synonym: Die Prinzipien der Ansichten der Bürger des vollkommenen Staates;

1321

original-[Kommentar: Aristoteles, Ethica Nikomachea]
  • Kischlat, Harald: Studien zur Verbreitung von Übersetzungen arabischer philosophischer Werke in Westeuropa 1150-1400. Das Zeugnis der Bibliotheken, Münster (Aschendorff) 2000 [BGPhThMA, NF 54].
  • Rudolph, Ulrich: Abu-Nasr Muhammad Ibn-Tarhan al-Farabi, in: Großes Werklexikon der Philosophie, ed. F. Volpi, Stuttgart (Kröner) 1999, I, 461-466.
  • Schneider, Jakob Hans Josef: "Einleitung. Al-Farabi: De scientiis. Über die Wissenschaften. Arabische Philosophie im Lateinischen Mittelalter", in: Al-Farabi: De scientiis secundum versionem Dominici Gundisalvi. Über die Wissenschaften. Die Version des Dominicus Gundissalinus, übers. u. eingel. v. J. H. J. Schneider, Freiburg i. B. 2006 [Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters, Band 9].
  • Rudolph, Ulrich: Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, München (Beck) 2004.
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